Wie kam die HOWOGE zu ihrer Rolle bei der Schulbauoffensive des Berliner Senats?
Jens Wadle: Berlin wächst und immer mehr Kinder brauchen Schulplätze. Die Aufgabe im Schulbau ist dabei so groß, dass die Kapazitäten nicht reichen und man auf die HOWOGE zukam. Denn wir können bauen und sanieren, vor allem komplizierte und sehr große Projekte. Wir sind dabei in erster Linie Baudienstleister und kümmern uns darum, Dinge auf Projektebene und darüber hinaus voranzutreiben. Wir sehen uns als Partnerin an der Seite des Landes und als weitere Akteurin neben den anderen bauenden Instanzen.
Was macht diese Bauvorhaben so kompliziert?
Jens Wadle: Der gesamte Prozess ist komplex. Wir führen die Sichtweisen des Bezirks und die der Fachverwaltungsebene zusammen mit den Vorstellungen der teils sehr ambitionierten Nutzer:innen. Zu Beginn jedes Projekts erarbeiten wir in Partizipationsverfahren Lösungen, finden Kompromisse und gleisen die Projekte auf.
Steffi Brunken: Wir bauen teilweise Schulhäuser für über 1600 Schüler:innen, da gehen jeden Tag 2000 Menschen ein und aus. Die Komplexität liegt darin, mehrere Disziplinen und viele Akteur:innen einzubinden.
Welche Rolle spielen diese Partizipationsverfahren?
Steffi Brunken: Im Neubau führt die Senatsverwaltung für Bildung das Verfahren durch und die Belange werden über die Bezirke und Schulgremien eingebracht. Umfangreiche Beteiligungsverfahren haben wir vor allem in Sanierungsprojekten mit bestehenden Schulgemeinschaften.
Jens Wadle: Bei Schulneubauten oder Veränderungen der Schulform durch den Sanierungsprozess geht es darum, sehr früh Schwerpunkte herauszuarbeiten: welche Ausrichtung soll die Schule haben? Welche Bedürfnisse hat diese Schulgemeinschaft? Wir hören erstmal zu. Unser Ziel ist Verlässlichkeit für die nächste Planungsphase zu schaffen, damit die Belange nicht erst im Projektverlauf aufkommen, was es für alle Beteiligten aufwendiger und dadurch teurer machen würde.